Leserbriefe sind im Kanton Schaffhausen sehr beliebt und werden deshalb rege genutzt. Es ist jedoch eine Tatsache, dass nicht alle (viele) von den Zeitungen veröffentlich werden. Deshalb soll hier die Möglichkeit geschaffen werden, dass die Leserbriefe im Zusammenhang mit der EVP Schaffhausen einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden.
Simon Stocker – für ein breiteres Politspektrum!
Von den bürgerlichen Parteien wird im Wahlkampf immer wieder die Wichtigkeit der sogenannten ungeteilten Standesstimme propagiert. Wer sich jedoch die heutige Zusammensetzung des Ständerates etwas genauer anschaut, stellt schnell fest, dass dies nur eine alte abgedroschene politische Phrase ist! Denn nur gerade in einem Kanton (VS) werden die beiden Sitze von der gleichen Partei (Die Mitte) besetzt. In allen anderen Kantonen sind die Sitze in unterschiedlichen politischen Zusammensetzungen aufgeteilt. Und man reibe sich die Augen, in 3 Kantonen (BE, FR, VD) werden die Sitze - ganz ohne Probleme - von Mitgliedern der SP und einer bürgerlichen Partei (SVP, FDP) geteilt. Dann sei noch darauf hingewiesen, dass nur in einem Kanton (SZ) eine rein bürgerliche Standesvertretung (FDP, SVP) vorhanden ist.
Im Ständerat selbst sind die bürgerlichen Parteien mit insgesamt 18 (SVP 7, FDP 11 Sitze) und die SP mit 8 Mitgliedern vertreten. Somit ist auch die Angst, dass im Ständerat eine linke Politik überhandnehmen könnte, völlig unbegründet. Gerade auch mit Blick auf den Wähleranteil im Kanton Schaffhausen finde ich es wichtig und richtig, dass auch die andere Seite der Wählerschaft (mitte-links) im Ständerat vertreten ist.
Mit Simon Stocker weiss ich, dass auch meine Stimme im Ständerat vertreten ist. Meine Stimme hat er!
Hugo Bosshart
Mitglied EVP
Beringen, 05.06.2025
EVP Kantonsrätin Regula Salathé
Schaffhauser Nachrichten vom 19.11.2024
Der andere solls bezahlen
Volksabstimmung zur Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG) (Einheitliche Finanzierung der Leistungen)
Im Gesundheitswesen werden die Kosten gerne herumgeschoben. Da die Krankenkassen momentan im ambulanten Bereich hundert Prozent berappen müssen, ist es natürlich in ihrem Interesse, dass die Patientinnen und Patienten hospitalisiert werden, denn hier muss der Kanton auch mitfinanzieren. Dasselbe Spiel läuft auch bei der Langzeitpflege. Solange die älteren Menschen zu Hause leben und ambulant betreut werden, ist der Krankenversicherer voll in der Pflicht. Wenn jemand aber ins Pflegeheim geht, dann werden die Kosten für die Pflege von der öffentlichen Hand mitfinanziert und die Krankenkassen dadurch entlastet. Daraus folgt, dass jeder Krankenversicherer statt der ambulanten Versorgung eine teurere stationäre Behandlung oder Pflege vorzieht, was nicht im Sinne der Betroffenen ist und mehr kostet. Denn Fakt ist, dass Patienten im ambulanten Bereich kostengünstiger behandelt werden können.
Wenn wir in 20 Jahren noch genügend Pflegefachkräfte haben wollen und unser Gesundheitswesen irgendwie finanziell stemmen wollen, dann müssen wir die Strategie «ambulant vor stationär» umsetzen und jede Art der Therapie, Pflege und Untersuchung einheitlich finanzieren.
Mit einer einheitlichen Finanzierung unseres Gesundheitssystems (Efas) beseitigen wir Fehlanreize, sodass die bestmögliche, sinnvollste und kostengünstigste Variante für jede Patientin gesucht wird. Sonst werden wir medizinische und pflegerische Entscheide weiter unter dem Motto fällen: «Der andere solls bezahlen.»
Darum am 24. November: Ja zu einer einheitlichen Finanzierung unserer Gesundheitsleistungen.